Gröner Group insolvent: Gibt es Auswirkungen in Hamburg?
Einer der schillerndsten Wohnungsbau-Unternehmer Deutschlands hat Insolvenz angemeldet. Christoph Gröner hat seine Gröner Group für zahlungsunfähig erklärt.
Gröner liebt die Aufmerksamkeit und ließ sich gerne von TV-Teams im Privatjet filmen. Sein Auftritt 2018 vor der Hamburger Presse ist unvergessen. Vollmundig erklärte Gröner, er werde hier mehrere Tausend Wohnungen bauen - in Bahrenfeld, im Holsten Quartier und auf der Golfanlage Billwerder Deich. Seine Botschaft: "Wir sind angetreten, um den VW der Immobilienbranche zu installieren." Er meinte ein Massenprodukt zu fairen Preisen. Und er versprach, er stelle das große Neuländer Quarree in Harburg bis 2024 fertig. Bis heute ist dort nichts passiert.
Gröner verkaufte Bahrenfeld Carrée
Einzig mit dem Bau begonnen hat Gröner das Bahrenfeld Carrée mit rund 350 Wohnungen und Apartments. Doch vor Fertigstellung hat er es, wie erst jetzt bekannt wurde, an einen Fonds der Catella Residential Investment Management verkauft. Diese teilte mit, dass noch in diesem Jahr die Arbeiten an der Fassade "weitgehend abgeschlossen" werden sollen. Die Fertigstellung sei für Mitte kommenden Jahres geplant.
Insolvenz der Gröner Group
Gröner hat beim Amtsgericht Leipzig Insolvenz für die Gröner Group beantragt. Schuld daran gibt er den Medien, die hätten seine Finanzlage schlecht geredet. Mit seinem großspurigen Auftreten hatte er sich viele Feinde gemacht. So hieß es früher aus Hamburgs Baubehörde, Unternehmer wie Gröner würden die ganze Baubranche beschädigen.
Gröner hatte 2018 in Hamburg angekündigt, er werde die Rohbau-Kosten halbieren. In Thüringen baue er deshalb ein riesiges Fertigteil-Werk: "Das heißt: Wir bauen fertige Betonfertigteile, wo schon die Kabel drin sind, die schon verputzt sind, wo schon die Fenster eingebaut sind. Es kann nicht sein, dass heute noch Stein auf Stein gemauert wird." In Hamburg plante er nach früheren eigenen Angaben Projekte für 700 Millionen Euro.